Kondensierte Tannine – Forschung und Praxis in der Fütterung kleiner Wiederkäuer

Kondensierte Tannine – Forschung und Praxis in der Fütterung kleiner Wiederkäuer

Kondensierte Tannine sind pflanzliche Inhaltsstoffe, die in Futterpflanzen wie Sainfoin (Esparsette), Faba-Bohnen und Sericea Lespedeza vorkommen. Ihr Einfluss auf Verdauungsprozesse und Weideparasiten wird seit Jahren wissenschaftlich untersucht. Studien zeigen, dass tanninhaltiges Futter das Management von Magen-Darm-Parasiten in der Weidehaltung unterstützen kann.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Tanninen und Parasiten

Zahlreiche Studien belegen, dass kondensierte Tannine einen Einfluss auf Magen-Darm-Strongyliden bei Schafen und Ziegen haben. Untersuchungen zeigen:

  • Tanninhaltige Futtermittel können die Ausscheidung von Wurmeiern (Faecal Egg Count, FEC) reduzieren.
  • In-vitro-Studien weisen darauf hin, dass Tannine die Entwicklung und Beweglichkeit von Parasitenlarven beeinflussen.
  • In Fütterungsversuchen mit Schafen wurde festgestellt, dass der Anteil an adulten Magen-Darm-Würmern bei einer tanninhaltigen Ration signifikant niedriger war als bei herkömmlicher Fütterung.

Warum Tannine im Fütterungsmanagement?

  • Kein Risiko der Resistenzbildung im Vergleich zu synthetischen Entwurmungsmitteln.
  • Unterstützung der Weidehygiene, indem die Kontamination mit Wurmeiern verringert werden kann.
  • Optimierung der Futterverwertung, da Tannine den Eiweißabbau im Pansen regulieren.
  • Umweltfreundlich, da keine chemischen Rückstände über den Kot ausgeschieden werden.

 

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